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BERLIN
ZUM TOOL
Die Interessen und spezifischen Bedürfnisse von Clubs werden in Verwaltungsprozessen selten beachtet: “Oft werden stadtplanerische Entscheidungen ohne die kulturellen Akteure vor Ort getroffen - meist mit dem Ergebnis, dass später auftretende Konflikte im Vorfeld hätten vermieden werden können. Doch dann ist das Kind zumeist schon in den Brunnen gefallen und eine Verdrängung des Clubs unausweichlich.” so Pamela Schobeß, die Betreiberin des Clubs Gretchen und 1. Vorsitzende der Clubcommission.
Clubs und Live-Musikspielstätten stellen einen wichtigen Bestandteil der Kulturlandschaft Berlins dar. Keine andere Stadt wird so sehr mit ihrer aktiven Clubszene assoziiert wie Berlin. Trotzdem ist immer wieder von einem Clubsterben die Rede. Zuletzt zeigte die Diskussion um die Schließung der Griessmuehle an ihrem Standort in Neukölln, welchen Rückhalt die Clubszene mittlerweile in Politik und Öffentlichkeit genießt. Trotz der Unterstützung vieler Lokalpolitiker*innen, Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel und zahlreicher prominenter Persönlichkeiten ließ sich die Schließung des Clubs im Frühjahr 2020 jedoch nicht mehr abwenden.
Es braucht ein gesteigertes Bewusstsein und Verständnis auf beiden Seiten - bei Verwaltung und bei Clubakteur*innen - um Verdrängung entgegenzuwirken und eine florierende Clubkulturlandschaft im urbanen Raum zu erhalten.
Bereits die Schließung des Knaack Clubs im Jahr 2010 erregte viel Aufmerksamkeit in Öffentlichkeit und Politik. Trotzdem wurde für das Knaack die heranrückende Wohnbebauung zum Verhängnis. Der wichtigste Grund waren neben versäumten Schallschutzbemühungen seitens der Verwaltung und des Bauherrn des neuen Gebäudes auch Rechtsgrundlagen und Verwaltungsprozesse. Schlussendlich konnten die Interessen des Clubs - auch später vor Gericht - nicht durchgesetzt werden konnten. Pamela Schobeß erinnert sich an die Schließung des ICON kurze Zeit später: “Auch wir haben unseren ersten Club nach fast 15 Jahren verloren, weil ein Wohnhauskonzept genehmigt wurde, das mit ansässiger Clubkultur nicht vereinbar war. Als wir davon erfahren haben, war die Baugenehmigung bereits erteilt.”
Nun bringt sich die Clubbetreiberin in das Modellprojekt Rathausblock ein, um das Gretchen in Kreuzberg zu erhalten: “Anders als früher werden wir hier im städtebaulichen Entwicklungsprozess aber auf Augenhöhe mit einbezogen. Wir sind Teil eines Kooperationsverfahrens zwischen Bezirk, Land und Stadtgesellschaft. Wir können uns konstruktiv einbringen und werden von den anderen Akteuren gehört. Wir lernen alle voneinander und können die jeweiligen Bedürfnisse besser einordnen. Und so haben haben wir eine reale Chance, unseren Ort zu erhalten.”
Die Clubcommission fordert, dass Orte für Clubkultur endlich auch in der Stadtplanung als kulturelle und gesellschaftsrelevante Orte wahrgenommen werden. Das Clubkataster soll Clubbetreiber*innen und Kulturakteur*innen dazu motivieren, eine aktive Rolle in der Berliner Stadtentwicklung einzunehmen.
Clubkataster TESTEN
Das Clubkataster ist ein Geoinformationssystem, das Daten über Clubs und Musikspielstätten mit Bebauungsplänen, Sanierungsgebieten, Neubauten und Planungszielen verbindet. Auch zeigt es auf, in welchen planungsrechtlichen Gebieten ein Ort sich befindet.
Differenziert wird zwischen:
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Clubcommission Berlin
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